Steinegger: Großer Bauernprotest brachte Verschiebung bei Mercosur
Steinegger: Internationale Handelsabkommen müssen fair für die Landwirtschaft sein – Mercosur bedroht die Landwirtschaft
Die gestrige Mega-Bauerndemonstration in Brüssel hat eine erste Bewegung in das für die Landwirtschaft bedrohliche und veraltete Mercosur-Handelsabkommen mit den südamerikanischen Staaten gebracht. „Die EU verpasst sich nun eine Nachdenkpause“, betont Landwirtschaftskammer-Präsident Andreas Steinegger, der beim gestrigen Bauernprotest mit rund 10.000 Bäuerinnen und Bauern aus ganz Europa die steirische Delegation anführte. Steinegger bekräftigt seine Haltung: „Internationale Handelsabkommen sind wichtig, sie müssen aber fair für die Landwirtschaft sein. Mercosur bedroht die heimische Landwirtschaft. Deshalb bleibt unser Nein in Stein gemeißelt.“ Und er verweist auf den aufrechten Parlamentsbeschluss Österreichs dagegen zu stimmen. Die drei Hauptgründe der Ablehnung:
- Mercosur ist ein veraltetes Handelsabkommen aus dem vergangenen Jahrtausend, das die heimische Landwirtschaft und die sichere Versorgung unserer Bevölkerung mit Lebensmitteln aus heimischer landwirtschaftlicher Produktion bedroht. Steinegger: „Wir wehren uns gegen Billigstlebensmittel aus Südamerika, die mit schlechteren Standards hergestellt werden und den unfairen Wettbewerb – die heimische Landwirtschaft und die regionale Versorgung sind zu schützen.“
- Es drohen Lebensmittel-Importe, bei denen Tierwohl und Umwelt unbedeutend sind. Zum Beispiel bei Rindfleisch, das in Südamerika zu wesentlich schlechteren Standards hergestellt wird – Tierwohl und Umweltauflagen spielen bei Südamerika-Importen kaum eine Rolle. Steinegger: „Dieses massive Ungleichgewicht im Vergleich zu unseren hohen Produktionsstandards ist inakzeptabel und es ist auch der Bevölkerung ein Dorn im Auge.“ Knapp 60 Prozent der Bevölkerung sieht das Mercosur-Abkommen kritisch bis ablehnend. (Demox-Research, 2025)
- EU-Grenzen dicht machen für Lebensmittel mit schlechteren Standards aus Drittstaaten. Bei Lebensmittelimporten aus Drittstaaten hat die Landwirtschaft eine klare Position. Steinegger: „Lebensmittel aus Drittstaaten, die nicht den europäischen Standards entsprechen, sind von den Grenzen Europas fernzuhalten – es geht um den Schutz unserer nachhaltigen bäuerlichen Landwirtschaft und des EU-Binnenmarktes.“